Herzschrittmacherei: Pomali im Prater statt flink in der Wachau

Da gibt es dieses Klischee: Dass Männer halt gnadenhalber mit ihren Herzdamen laufen – obwohl die doch langsamer sind. Das ist eine Lüge: Pomali- (also Langsam-)laufen auf der Mittel- und Langdistanz bringt es nämlich. Voll. Aus 1001 Gründen  – und da hab ich die emotionalen Benefits der Herzschrittmacherei noch nicht einmal gestreift.

Der Plan ist einfach: Aufbau & Basisarbeit. Schließich habe ich im vergangenen halben Jahr da verletzungpausenbedingt eine Menge Substanz, Kraft, Ausdauer und Tempohärte abgebaut. Auch wenn es sich auf der Bahn und sonstwo grad wieder super anlässt: So weit, einen Wettkampf auf Tempo zu laufen, bin ich nicht. Noch lange nicht. Und an einen Marathon denke ich gar nicht. Ok: Denken schon. Aber starten? Autsch.

Grundlage also. Aufbau von Substanz. Steht auch so im Plan. Auch, dass ich in ein paar Wochen dann einen Halbmarathon laufen werde – aber  nicht schnell, sondern auf Genuss: Die Veranstalter des Sparkasse-Dreiländermarathons haben eingeladen. Inklusive Flug & Hotel & Startplatz. Und auch wenn ich wahnsinnig gern am Bodensee den 42er machen würde: Das wäre das Gegenteil von schlau. Aber es gibt ja auch die Halbdistanz, den Skinfit-Halbmarathon …

Die Trainerin sah skeptisch drein. Die Freunde auch. Herzdame sowieso: Sie hat das vergangene halbe Jahr wohl am meisten gelitten. Denn ein verletztes und frustriertes Männchen, das daheim über allerlei Wehwehchen Trübsal bläst, ist angeblich noch schlimmer als ein Mann mit tödlicher Männergrippe. Sagt man mir. Und ich weiß eines aus Erfahrung: Tödliche Männergrippe ist die Hölle.

Pomali braucht Kontrolle

Doch dann konferierten die Betreuer und -innen. Und kamen zu einem wahrlich salomonischen Urteil: Der Halbmarathon am Bodensee sei mir gewährt – unter einer Bedingung. Langsam. Ganz langsam. Und dementsprechend müsse ich das Training angehen: Pomali. Megapomali. Und wirklich gaaaanz entspannt. „In der Wachau schaffst Du das nicht. Nie. Drum: Die lassen wir heuer schön aus.“

Bloß: Wie kontrolliert man so etwas? Die Lösung war rasch gefunden: Die (mittel)längeren Läufe würde ich unter Beobachtung absolvieren. Quasi an der Brems-Leine. Kontrolliert und korrigiert von einer Begleiterin, die sich dafür selbst zurücknehmen muss. Sechserpace. Wenn überhaupt. Eigentlich: Sechszwanzig. Und kein Aufmucken!

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©Tom Rottenberg

Anfangs trotzte ich. Weil: Ich – Mann – Tempo. Undsoweiter.

Aber die Alternative war keine. Also fügte ich mich. Laufe an den Sonntagen das, was man mir als „lang“ erlaubt – im Schleichgang.

Und wissen Sie was? Es ist super. Ich liebe es. Auf 1000 Arten. Und einige davon haben sogar mit Sport, Training, Aufbau und Ausdauer zu tun.

Setup:

Plan: Sandrina Illes

Location: Alte Donau, Prater

Tracker: Garmin 735xt

Schuhe: Brooks Racer TS5

Outfit: Skinfit

Camera: GoPro Session

Cameo-Auftritt: Josef Cap

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„Das ist nicht einfach ein Turnier: Das ist die Bundesliga!“ ©Tom Rottenberg

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©Tom Rottenberg (Nur nebenbei: Ja, ich frage bevor ich Kinder fotografiere.)

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Kein Tag ohne Politiker-beim-Sport-Pic. Heute: Josef Cap läuft den LCC-Halbmarathon. ©Tom Rottenberg

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