Erste Klasse Railjet. Kinder.

Im Railjet.

München – Wien.

Erste Klasse.

Sonntagnachmittag.

Im Fahrplan wird gewarnt: Dieser Zug ist mehr als stark gebucht. Man möge ausweichen. Oder aber unbedingt reservieren.
Das stimmt: Praktisch jeder Platz ist reserviert. Auch in der ersten Klasse.

In Salzburg steigt eine alte Frau zu.
– „Oh, alles reserviert“

Sie geht auf und ab. Bleibt bei sechs leeren Plätzen stehen.
– „Ah, geht doch“

Sie sieht die Reservierungsschilder über den Pätzen: Salzburg – Wien
– „Na, die werden schon nicht kommen.“

Sie packt Essen, Strickzeug, Magazine aus und tapeziert damit vier Plätze.
Sie sitzt.

Eine Familie tritt auf.

Vater, Mutter, vier Kinder. Drei bis 12 Jahre alt.

 

Vater (superfreundlich): „Ich glaube, das sind unsere Plätze.“
Alte Frau: „Haben sie reserviert?“

V: „Ja“
AF: „Wieviele sind sie?“
V: „Sechs Personen“
AF: „Aber mit Kindern!“
V: „Ja. Und?“
AF: „Das hier ist die erste Klasse.“
V: „Wissen wir. Haben wir so gebucht und reserviert. Und auch bezahlt.“
AF: „Aber das geht nicht…“
V: ???
AF: „Na das sind doch Kinder.“
V (wirkt langsam etwas gereizt): „Ja. Meine. Haben sie damit ein Problem.“
AF: „Das hier ist die erste Klasse!“
V: „Und genau hier will und werde ich mit meiner Familie sitzen.“
AF: „Das geht aber nicht.“
V: „Wie bitte?“
AF: „Kinder dürfen nicht in der ersten Klasse fahren. Schon gar nicht, wenn der Zug so voll ist. Die ÖBB hätten ihnen die Reservierung gar nicht geben dürfen. Die ist ungültig – ich bleibe hier sitzen.“

Tumult.

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