Sonntagsfahrer: Über den Exelberg ohne Windjammer

Sonntagsfahrer: Über den Exelberg ohne Windjammer

Eine kleine Frühlingsfahrt: Durch das Wiental über den Exelberg nach Tulln – und dann die Donau entlang zurück nach Hause. Mit viel Sonne – und noch mehr Rückenwind.

„Wenn nichts geht, geht trotzdem was“ – revisited: Wer nicht laufen kann, der rollt. Entweder, weil er (oder sie) nach ein paar Wochen in der Komfortzone durch Extremcouching und den Pizza-Schoko-Zuckerwasser-Triathlon die eigene Form zur Kugel verändert – oder weil er (oder eben sie) sich neben Plan B und C  noch nach weiteren Alternativen umschaut: Fitnesscenter ist nämlich nur die Notlösung in der Notlösung. Draussen kann mehr. Immer. Aber wenn das Wetter so passt, gleich doppelt und dreifach.

©Tom Rottenberg

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Eigentlich wollte ich ja schon am Freitag Richtung Tulln fahren. Bloß: Der Wind stand da ungünstig. Und weil ich lieber gegen den Wind starte, als mich dann, wenn ich nur noch heim will, zu quälen, ging die Testfahrt mit dem Garmin-Daten-Bügel  eben donauabwärts. Auch fein.

Dem Sonntagsfahrer in mir kam der leichte Wind in Wien am Morgen dann entgegen. Im Wortsinn: Westwind. Obwohl ich den im Wiental schon oft verflucht habe, war da heute nichts Erwähnenswertes zu spüren. Über Hütteldorf und die Amundsenstraße hinauf zum Schottenhof spielt Wind dann ohnehin fast nie eine Rolle – und hinunter, zur Marswiese, sowieso nicht.

©Tom Rottenberg

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Es würde ein warmer und sonniger Tag werden. Das spürte ich schon zu Beginn der Exelbergstraße: Die Beinlinge hatte ich bis dahin zu schätzen gewusst – nun verschwanden sie vor der ersten Kehre in der Trikottasche. Der Blick auf die noch halb schlafende Stadt verriet, wieso: Der Morgennebel unten hatte die Temperaturen lange frisch wirken lassen.

©Tom Rottenberg

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Das war jetzt vorbei. Dafür bewies die Sofienalpe einmal mehr, dass sie ein Windschott ist: Der Wind kam weiter von Westen, war aber kein Briserl oder Lüftler mehr – er blies. und zwar heftig.

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Bei der Dopplerhütte präsentierte sich dann das übliche Frühjahrsszenario: ein paar Biker, ein paar Radfahrer- und ein Hammerblick hinunter ins Tullnerfeld.

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Bei der Abfahrt dann ein Close-Encounter mit ein paar Verrückten in getunten Autos. Die machten Bergauf-Beschleunigungs-Contests. Mit Drift. und zwar nebeneinander.

©Tom Rottenberg

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Dann wurde es aber zach. Und zwar richtig: Die eigentlich läppischen acht Kilometer von Königstetten nach Tulln allein voll im Wind waren nicht wirklich lustig. Andererseits: Darauf, mit diesem Wind im Rücken dann die Donau hinunter zu fahren, ist entschädigt – und bestätigte mich: Die Routenwahl war richtig gewesen.

©Tom Rottenberg

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Tulln. Frühstück. Der Platz voller Radfahrer.

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Und dann: Die Donau hinunter, zurück in Richtung Wien.

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Wie erwartet: Donauabwärts wehte konstanter, starker Rückenwind. Sonne. Und den Frühling im Gesicht: So geht das!

©Tom Rottenberg

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Ein bisserl Mitleid mit denen, die mir entgegen kamen, hatte ich schon: Ich hatte ja nur acht Kilometer gegen den Wind getreten. Die Donau hinauf ist der Weg im Wind aber länger. Deutlich länger.

©Tom Rottenberg

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Trotzdem war der Radweg voll. Richtig voll. In beiden Richtungen – und auf beiden Ufern: Da ich nicht wieder bei der – vermutlich immer noch – gesperrten – Treppelwegengstelle beim Tuttenhof-Golfplatz Richtung Bisamberg ausweichen wollte, nahm ich die Rollfähre. Zum ersten Mal. Eh nett.

©Tom Rottenberg

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Und dann über Klosterneuburg zurück nach Wien.

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Fazit: Der einfache Klassiker ist fast jedes Mal fein. Erst recht, bei so einem Wetter. Und ganz besonders, wenn man der Wind richtig steht.

Die Ausstattung:

Bike – Cannondale Synapse

Tracker: Garmin Edge 1000

Outfit: Gore Bikewear

Helm: Scott

Kamera: Gopro

(Teile der Ausrüstung wurde von den Herstellern zur Verfügung gestellt)